Die Bedeutung einer starken Zivilgesellschaft in turbulenten Zeiten
Am Mittwoch, dem 09.11.2022, gastierte Frau Dr. Andrea Walter, Professorin für Politikwissenschaft an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, an der Gesamtschule Lippstadt. In Anlehnung an ihren Forschungsschwerpunkt „Zivilgesellschaft“ hielt sie für die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase 1 und 2 einen Vortrag zum Thema „Die Bedeutung einer starken Zivilgesellschaft in turbulenten Zeiten“ mit dem vorangestellten Motto „Wir schaffen das!“
Wir leben im Zeitalter multipler Krisen. Die aktuellen Ereignisse wie der Ukraine-Konflikt, die Corona-Pandemie oder auch die derzeit drohende Energiekrise und die deutlich spürbare Inflation in Deutschland führen innerhalb der Gesellschaft zu verstärkten Zukunftsängsten. Daraus resultiert neben dem Aufkommen wirtschaftlicher Nöte, die Zunahme sozialer Ungleichheit und das Abwenden von der Politik.
Jetzt ist primär der Staat gefragt oder auch das Engagement der Zivilgesellschaft. Doch ist festzustellen, dass das bürgerschaftliche Engagement sinkt – das Motto vieler Bürgerinnen und Bürger: „Warum soll ich mich noch einsetzen?“
In ihrem Vortrag machte Frau Dr. Walter deutlich, warum gerade eine starke Zivilgesellschaft in turbulenten Zeiten so wichtig ist und beleuchtete, wie es aktuell um die Zivilgesellschaft und dem ehrenamtlichen Engagement in Deutschland bestellt ist und was notwendigerweise in der Zukunft weiterhin zu leisten ist. „Ohne zivilgesellschaftliches Engagement geraten die Demokratieförderung, die Integration aber auch die Innovationsförderung ins Wanken und bieten Angriffspunkte für unser demokratisches System“, so Frau Dr. Walter.
Ansatzpunkte diesem Trend entgegenzuwirken bieten sich besonders für jungen Menschen. Das wiederum schafft Vertrauen und Zusammenhalt in der Gesellschaft – Attribute die in Krisenzeiten gefragter sind denn je.
In der anschließenden Diskussion konnten die mannigfaltigen Ansatzpunkte des zivilgesellschaftlichen Engagements seitens der Schülerschaft nochmals aufgegriffen und ergänzt werden. Besonders erfreulich: Eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler sind bereits in dieser Hinsicht aktiv und leisten ehrenamtliche Arbeiten in verschiedensten Vereine, Gruppierungen oder Organisationen.