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„Wie wir sind“ – Mit diesem Stück standen die DG-Kurse des Jahrgangs 7 und 10 sowie die Tanzgruppe bestehend aus Schüler*innen aus den Jahrgängen 5-10 unter der Leitung von Linda Keil am Dienstagabend auf der Lippstädter Studiobühne. Wir sahen eine Inszenierung, mit der es alle Teilnehmenden Parteien gelingt, die GSL auf gekonnte und beeindruckende Art und Weise im Rahmen der Schultheatertage in der städtischen Kulturlandschaft glänzen zu lassen. 

Durch das geschickte Zusammenspiel aus persönlichen Lebensberichten von Schüler*innen, Tanzeinlagen, a cappella- und Solo-Gesangsbeiträgen sowie klassisch geschauspielerten Theaterszenen gelang es der Regisseurin und Stückschreiberin, das Publikum eigene und fremde Rollenbilder sowie -erwartungen hinterfragen zu lassen und emotional zu berühren. Die vier psychischen Grundbedürfnisse Bindung und Zugehörigkeit, Kontrolle und Autonomie, Selbstwertgefühl und Streben nach Lust/Vermeiden von Unlust waren verbindendes Element an dem Abend.

In dem knapp 80-minütigem Stück jagte ein Highlight das nächste, sodass man sich als Zuschauer schnell im Wechselbad der Gefühle befand. Die Darstellung der biographischen Texte war ergreifend durch die Offenheit, die Authentizität, den Mut, sich und seine Gefühls- und Gedankenwelt zu zeigen und vor allem dadurch, dass die Schüler*innen mit ihren Worten die Notwendigkeit der Befriedigung der psychischen Grundbedürfnisse widerspiegelten sowie die Folgen der Nicht-Befriedigung demonstrierten. Die Emotionen wurden während dieser szenischen Darbietungen derartig angeregt, dass kaum ein Auge trocken blieb. Unterbrochen werden diese Momente immer wieder durch die unterhaltsamen und abwechslungsreichen musikalischen, mal tänzerischen, mal gesanglichen Einlagen. Bei einer teilweise hohen Darstellerdichte unterschiedlichsten Alters auf der Bühne wunderte man sich im Publikum immer wieder, was eine Lehrerin aus Schüler*innen herauszuholen vermag: Das ist pädagogische Kunst. Das ist Schule. Das ist Theater. Das ist Linda Keil.

Wer mit den Erwartungen in das Stück geht, eine Antwort auf die Frage zu erhalten, „wie wir sind“, wie die darstellenden Schüler*innen sind, ist am Ende der Aufführung in der Lage, diese zu beantworten. Sie sind offen, menschlich, vielfältig, unterschiedlich, talentiert, mutig, ergreifend. Sie sind alles. Sie sind Schule. Sie sind die GSL.