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Allgemein

Mo Asmuang im Gespräch über ihren Film „Die Arier“

By 11. Mai 2023No Comments

Mo Asmuang ist eine mutige Filmemacherin, die in ihrem Vortrag ihren Film „Die Arier“ (2014) präsentiert hat. Der Film handelt von der Konfrontation von Rechtsextremen mit ihren eigenen Aussagen und Ideologien. In dem Film fordert Asmuang die Zuschauer dazu auf, Zivilcourage zu zeigen und sich gegen Rassismus und Hass zu engagieren.

Das Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität führte diese Veranstaltung in Kooperation mit der Gesamtschule Lippstadt durch. Michael Tack, Iris Faulhaber, Margot Bell, Bea Geissen nahmen als Vertreter*innen des Netzwerks auch an der Veranstaltung teil. Die Kosten wurden vom Netzwerk, dem Förderverein der GSL und unserer SV übernommen.

Vor dem Vortrag hat Asmuang die Zuschauer*innen mit einer bewegenden Präsentation ihres Films gefesselt. Die Schüler*innen wurden in eine Welt eingeführt, in der Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit an der Tagesordnung sind. Asmuang zeigte, wie Rechtsextreme ihre Ideologien rechtfertigen und wie sie versuchen, andere Menschen davon zu überzeugen. Sie entlarvt Schwurbler, Verschwörungstheoretiker und Extremisten mit vermeintlich harmlosen Fragen. Im Dialog zeigt sich, dass deren Überzeugungen und Gedankenkonstrukte völlig haltlos sind. Die vorgestellten Gruppierungen beziehen sich auf den Begriff des „Ariers“. Asmuang begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung des Begriffs und nähert sich im Gespräch seiner eigentlichen Bedeutung immer weiter an. Sie reist durch Deutschland, in die USA und in den Iran. Im Iran findet sie schließlich den Ursprung des Begriffes: In einer heiligen Schriftensammlung bezeichnen sich die Iraner selbst als Arier. Dass die Rechten ihre Herkunft und vermeintliche Überlegenheit nicht mit der „arischen Herrenrasse“ rechtfertigen können, wird ganz deutlich.

Nach dem Film kam Asmuang mit den Schüler*innen ins Gespräch und die Schüler*innen hatten die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen: Hatten Sie Angst, als Sie bei dem Ku-Klux-Klan zu Besuch waren? Wurde schon einmal jemand handgreiflich gegen Sie? Werden Sie manchmal wütend auf die Rassisten? Haben Sie Mitleid mit manchen Mitläufern von Rassistenvereinigungen? Warum haben Sie sich die Deutschen den Begriff „Arier“ von einem iranischen Volk genommen? 

Asmuang forderte die Anwesenden im Gespräch auf, diese Ideologien zu durchbrechen und die Werte von Vielfalt und Toleranz durch Klarheit zu fördern. Sie betonte die Bedeutung von Zivilcourage, um gegen rassistische Ideologien zu kämpfen und eine Gesellschaft zu schaffen, die allen Menschen offensteht.
Asmuangs Vortrag war inspirierend und hatte eine starke Wirkung auf die Schüler und Schülerinnen. Sie hat deutlich gemacht, dass jeder einzelne von uns eine wichtige Rolle im Kampf gegen Rassismus und Extremismus spielen kann. Mit ihrem Film und ihrer Botschaft ruft Asmuang dazu auf, für eine bessere Welt einzutreten, in der alle Menschen gleichberechtigt und frei von Hass und Vorurteilen sind. Sie plädiert dafür, den eignen „Neugiermuskel“ zu trainieren und die eigene Angst gegenüber Neuem zu überwinden. Eine gute Schule solle sich selbstverständlich gegen Diskriminierungen aller Art stellen. Darüber hinaus sollten Gelegenheiten geschaffen werden, einander aus dem Leben zu erzählen und „Dialog zu lernen“.

Fotos: Berivan Youssef, Lucca Thöne, Joanna Szpak