Skip to main content

Wir sind am Dienstag morgen um 8:00 Uhr in den Zug gestiegen und zum Münster Hbf gefahren. Nach der Ankunft um 9:30 Uhr haben wir uns direkt auf den weg zum Zwinger gemacht und begrüßten unseren Guide. Zuerst schauten wir uns die den Zwinger von außen an, währen der Guide uns von der Vergangenheit des Gebäudes erzählte. Sowie, dass das gegenüberliegende Gebäude früher eine Gefängnis war und deshalb durch einen Tunnel mit den Zwinger verbunden war. Außerdem wurden dort auch während des ersten Weltkriegs 18 zusätzliche Zellen erbaut, welche keine Fenster besaßen und so zur Dunkelhaft genutzt wurden.

Nachdem wir den Zwinger betreten haben, wurden wir sofort mit Rebecca Horns Installation konfrontiert. Nur wenige Meter nach dem Eingang waren leise Klopfgeräusche zu hören, da die Ruine kaum Fenster oder sonstige Beleuchtung besitzt wirkte das Klopfen und die Dunkelheit kombiniert sehr unheimlich. Die Klopfgeräusche stammten von vielen Hämmerchen die in unregelmäßigen Abständen auf die Wand schlugen und mit der Zeit kleine Löcher in den Wänden hinterlassen haben. Zu der beklemmenden Atmosphäre steuerten außerdem noch ein paar leicht flackernde, rote Grablichter bei.

Während der Führung wurden uns die ehemaligen Gefängniszellen gezeigt die, abgesehen von einem Strohbett, nur aus einem leeren Raum und einem Plumpsklo bestanden. Danach gingen wir weiter den Flur des Gebäudes entlang, bis wir in einem kleinen runden Garten angekommen sind. Der Garten liegt an der Seite des Zwingers und ist mit Büschen und anderen Sträuchern überwachsen. Außerdem ermöglichte der Garten freie Sicht auf den Himmel und war somit sehr viel heller und belebter als der Rest des Gebäudes. Nachdem wir durch ein Treppe in die zweiten Etage gegangen sind, konnten wir wieder durch ein Tor in das Gebäude gehen und entdeckten direkt rechts neben dem Eingang ein Gänseei, welches zwischen zwei spitzen metal Stäben ungefähr auf Augenhöhe balancierte. Außerdem waren zischende Geräusche zu hören, die etwas weiter den Flur entlang von zwei Metall Schlangen stammten.

In der Mitte des Zwingers befand sich ein Innenhof, auf den wir durch ein Loch in der Wand gucken konnten. Am Boden des Innenhofs befindet sich ein Wasserbecken mit einer glatten spiegelnden Oberfläche und es ist Umgeben von vielen Pflanzen und kleinen Bäumen die teilweise die Wände hochwuchsen. Über dem Wasserbecken war auf dem Dach ist ein großer Trichter mit einer Wasseruhr angebracht, aus dem jede 20 Sekunden ein Tropfen auf die glatte Wasseroberfläche tropfte. Der gesamte Innenhof wirkte sehr ruhig und uns wurde erklärt, dass das Wasser als Spiegel der Zeit, welcher an die vielen Tode im Zwinger erinnern soll, verstanden werden kann. Nachdem wir alle den Zwinger wieder verlassen und uns von dem Guide verabschiedet haben, sind wir zurück in die Innenstadt gelaufen.

Um 11:30Uhr teilten wir uns in mehrere kleine Gruppen auf und bewegten uns getrennt durch die Münster Innenstadt bis wir uns um 13:15Uhr wieder alle zusammen vor dem LWL Museum trafen. Im Museum bekamen wir eine Führung durch die verschiedenen Epochen der Kunst, angefangen im Mittelalter bis zur heutigen Zeit. Zuerst kamen wir in einen dunkeln Raum in dem ein großes Kreuz mit Jesus, welches aus holz geschnitzt war, an der Wand aufgehängt wurde. Diese Statue stammt aus dem Mittelalter und wurde wahrscheinlich für eine große Kirche verwendet. Der Mann der für uns die Führung machte erklärte uns, dass der Figur am Kreuz eigentlich falsche Proportionen hat, dies jedoch Absicht war, um bestimmte Aspekte mehr hervorzuheben. Beispielsweise waren seine Hände und Füße besonders lang um die Wunden besser erkennbar zu machen. Des Weiteren war der Stoff das Gewands, dass die Jesus Figur trägt, nicht sehr ausgearbeitet und fiel nur über die Beine.

Danach bewegten wir uns weiter durch das Museum, bis wir vor einigen Statuen standen die aus der Renaissance Zeit stammten. Die Statuen bildeten verschiedene Heilige ab und besaßen im Gegensatz zu der Jesus Figur viel detailliertere und mehr durchdachte Kleidung. Dazu wurde uns erklärt, dass bestimmte stellen der Statuen mit der Zeit schneller brüchig werden und dass aufgrund dessen fast allen Skulpturen die Hände fehlen.

Infolgedessen sind wir durch das alte Gebäude des Museums gelaufen und haben uns mit der Kunst beschäftigt die geschaffen wurde kurz bevor Fotos möglich waren. Uns wurde erklärt wie Künstler zu der zeit sehr genau gearbeitet haben und wie teuer es war ein Porträt von sich anfertigen zu lassen. Danach haben wir uns im Raum daneben Werke von August Macke angeschaut, sowie uns angehört wie Macke sich gegen den Kunststil seiner Zeit gestellt hat. Dies tat er indem er, im Gegensatz zu wie es für seine zeit üblich war, Farben mit Emotionen verbunden nutzte und nicht wie sich viele andere an die realistischen Farben hielt.

Gegenüber von Mackes Bildern befand sich ein großes Wandbild namens “Paradies”, welches Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von Franz Marc und Macke in das Treppenhaus von Mackes Wohnung in Bonn gemalt wurde. Es zeigt in bunten Farben verschiedene Pflanzen, Tiere und angedeutete Personen. Das Wandbild wurde nach Mackes Tod mit viel Aufwand aus der Wohnung geholt, und befindet sich seit 1972 im LWL Museum. Zuletzt schauten wir uns noch die restlichen Bilder an und bekamen zum Schluss noch erklärt wie einige Künstler früher einen verschwommenen Effekt auf ihren Bildern erzeugt haben. Um 15 Uhr machten wir uns zusammen wieder auf den Weg zum Bahnhof und nahmen dann 15:40 Uhr den Zug zurück nach Lippstadt.