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Der Pädagogik-LK der Q1 besuchte die Zukunftsschule in Bad Waldliesborn, die nach dem Bildungskonzept von Maria Montessori unterrichtet. Dabei geht es hauptsächlich darum, den Kindern den Freiraum zu bieten, in ihrem eigenen Tempo, das zu lernen, was sie möchten. Allerdings bedeutet es nicht, dass die Kinder alles machen können, was sie wollen, sondern nach wie vor unter Rahmenbedingungen arbeiten. Dieses Konzept kann mit dem Satz „Hilf mir, es selbst zu tun” zusammengefasst werden.

Der Tag begann für uns um 8 Uhr, wobei jedoch gleich auffiel, dass nicht alle Kinder um 8 Uhr direkt vor Ort waren, sondern die Möglichkeit haben, bis spätestens 8.30 Uhr, passend zum „Guten Morgen Kreis”, anwesend zu sein. Wir trafen uns allerdings schon vor dem „Guten Morgen Kreis”, um einen Überblick über den Tagesablauf zu bekommen und in Kleingruppen von den Schüler*innen selbständig durch die Schule geführt zu werden.
Zur morgendlichen Begrüßung kommen die Schüler*innen in ihren Gruppen mit den Lernbegleiter*innen, den Lehrer*innen, zusammen und beginnen den Tag, indem alle Kinder anhand des „Launometers” ihre aktuelle Stimmung von eins bis zehn bewerten. Dabei fällt schon gleich auf, dass die Kinder hier zu nichts gezwungen werden, sondern auch akzeptiert wird, wenn ein Kind sich nicht äußern möchte.
Um 9 Uhr startete die erste Lernzeit des Tages, welche bis 10 Uhr andauert. In dieser gehen die Schüler*innen den Lernzielen nach, die sie am Anfang der Woche festgelegt haben. Dabei haben sie die Möglichkeit in die verschiedenen Räume, wie den Bewegungsraum, das Atelier, den Musikraum, den Forschungsraum oder die sogenannte Schatzkammer zu gehen. Auch wird angeboten, dass die Kinder draußen die Natur erkunden, bei der Gartenarbeit helfen oder handwerklich tätig werden können.
Von 10 bis 11 Uhr folgte die Pause. Diese gestalten die Schüler*innen ebenfalls ganz nach ihrem Belieben, draußen, oder zum essen in der Mensa.
Nach der Pause hatten auch wir erneut die Chance einen Einblick in die Lernmethoden zu bekommen, da um 11 Uhr die zweite Lernzeit begann. In dieser erklärten uns die Lernbegleiter*innen unter anderem das Montessori-Material und wie die Kinder beispielsweise die Grammatik erlernen oder komplexe Matheaufgaben lösen können. Das Material hat uns selber teilweise überfordert und wir brauchten erstmal einige Erklärungsanläufe, bis wir es letztendlich verstanden haben, jedoch auch feststellen konnten, dass diese Methoden durchaus Sinn ergeben und besonders für jüngere Kinder sehr anschaulich erklärt werden.
Um 12 Uhr begann für uns schon die Besprechung, wo wir die Chance bekamen, Fragen zu dem ganzen Konzept und der Schule zu stellen. Außerdem konnten wir rückmelden, dass wir teilweise zu Beginn Zweifel hatten, ob die Kinder von dem Lernstand dem eines Schulkindes einer Regelgrundschule gleich auf sind und ob die Schüler*innen der Zukunftsschule überhaupt die Chance haben, an eine weiterführende Regelschule anzuknüpfen, der Verlauf des Tages konnte uns jedoch Gegenteiliges beweisen.

Wir waren überrascht, wie gut und schnell die Kinder die Inhalte lernen und wie effektiv sie alleine arbeiten, ohne den gewohnten Frontalunterricht, der den meisten von uns nur bekannt ist.
Abschließend können wir also sagen, dass uns die Exkursion sehr gut gefallen hat und unser Blickfeld auf das Schulsystem und die dort angewandte Reformpädagogik definitiv erweitert hat.

Bilder & Bericht: Celina Stoppel, Levio Giebel, Maya Lotte Kellerhoff