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Der Frankfurter Autor Norman Wolf kam zu zwei Lesungen zum Thema Mobbing an die Gesamtschule Lippstadt

Zu einer besonderen Veranstaltung ist der Frankfurter Autor Norman Wolf am Freitag in die Gesamtschule Lippstadt gekommen. In gleich zwei Lesungen stellte der 32-Jährige sein Buch „Wenn die Pause zur Hölle wird“ Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 und 8 vor. Darin schildert der studierte Psychologe eigene Mobbing-Erfahrungen und zeigt Wege aus dem Mobbing auf. Von Anfang an wurde es im Forum der Schule ruhig und spätestens bei einer Textstelle, die eine demütigende Situation des Autors während einer Klassenfahrt beschreibt, waren alle Anwesenden voller Aufmerksamkeit.

Die Schülerinnen und Schüler brachten sich in die Lesung ein, stellten Fragen und gaben Hinweise, dass einige im Auditorium das Thema aus eigenem Erleben kennen. Eine spontane, geheime Abfrage, wer schon einmal Mobbing erfahren hat, führte zu dem Ergebnis, dass jeder und jede Dritte Mobbing selbst kennenlernen musste. Die Schülerinnen und Schüler schien dies Ergebnis wenig zu erstaunen.

Zu der Erfahrung gehört die Suche nach Wegen aus der schwierigen Lebenssituation. Wolf brachte es auf den Punkt: „Aushalten bringt nichts!“, sagte er. Er berichtete von einem Erlebnis mit seinem Opa. Dieser war die erste Person, mit der er über sein Mobbingproblem sprach. Wie sein Opa ihn tröstete, habe ihm unendlich gutgetan und das Gefühl des Angenommenseins wiedergegeben.

Wolf erklärte den Schülerinnen und Schülern den Unterschied zwischen Ärgern und Mobben. Die Jugendlichen brachten es auf den Punkt: „MobberInnen brauchen das Machtgefühl, um sich selbst gut zu fühlen“, sagten sie.

Wolf sagte, es sei wichtig, dass diejenigen, die gemobbt werden, wissen, dass sie keine Schuld tragen und sich dies auch nicht einreden lassen. Die Aufforderung, den Mobber/die Mobberin zu ignorieren, sei bedeutungslos und helfe den Opfern keineswegs. „Lass dich nicht abspeisen“ war Wolfs Botschaft, „du bist wertvoll und öffne deinen Mund, sprich über das Mobbing!“

Der lange Applaus am Ende der Lesungen zeigte, wie sehr das Thema unter den Nägeln brennt. Im Anschluss bot der Autor noch Einzelgespräche an und viele Schülerinnen und Schüler machten ein Foto mit ihm. Wolf verschenkte bei jeder Lesung fünf Bücher an die Jugendlichen. Der Mediothek stellte er ebenfalls ein Buch zur Verfügung. Schulleiter Jan Haurand und die Mediotheksbeauftragte und Organisatorin der Lesung, Ute Stukenberg, dankten dem Autor: „Das war ein Erlebnis, das unter die Haut ging und uns allen Mut gemacht hat. Niemand ist allein.“ Eine Lesung wurde vom Förderverein der Gesamtschule unterstützt. Eine Lesung stiftete der Autor.


Norman Wolf: Wenn die Pause zur Hölle wird. Wie du dich gegen Mobbing stärkst und Selbstvertrauen gewinnst. mvg.verlag. 14,99 Euro

Kontakt zu Norman Wolf: Instagram @deintherapeut

Empfehlungen für Kinder und Jugendliche im Fall von Mobbing: Sprich mit einem Freund/einer Freundin/einem Familienmitglied/einer Lehrerin/einem Lehrer/einer Schulsozialarbeiterin/einem Schulsozialarbeiter.

Hilfetelefone (kostenlos): „Nummer gegen Kummer“, Tel. 116111 für Kinder und Jugendliche, Tel. 0800-1110550 für Eltern, Telefonseelsorge, Tel. 0800-1110111, Jugendnotmail.de – anonyme Online-Beratung

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